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, 7. Juni 2023

Statement zur Energiewende von Sebastian Sipp: „Nicht warten, sondern starten“

Sebastian Sipp, Geschäftsführer von STOFF2

Der Gastbeitrag ist in leicht geänderter Fassung im energate Messenger am 06.07.2023 erschienen.

Die PV-Strategie der Bundesregierung hat große öffentliche Aufmerksamkeit erregt. Vielen wurde das PV-Potenzial in Deutschland erstmals bewusst. Gleichzeitig wird deutlich, dass es trotz eines beschleunigten Stromnetzausbaus nicht gelingen wird, die steigenden Anteile von Solar- und Windstrom vollständig in das Stromnetz zu integrieren.

Speicher- und Sektorenkopplungsanlagen sind daher notwendig. Diese Anlagen können die vom Stromnetz nicht aufgenommenen Strommengen speichern bzw. in grünen Wasserstoff umwandeln und so sektorenübergreifend nutzbar machen. Die dafür notwendigen Technologien sind entwickelt und marktreif. Es fehlen allerdings noch die Hardwarekapazitäten für einen breiten Einsatz dieser Technologien.

Die Chancen einer klimaneutralen industriellen Revolution sind immens. Wir sollten eine komplette Erneuerbaren-Wertschöpfungskette (wieder) aufbauen. Von der Zell- und Modulfertigung als Hardware für die Solarstromerzeugung bis hin zu Batterie- und Elektrolyseur-Gigafabriken. Sonst bleibt Deutschland Energieimporteur und wird zum Technologieimporteur.

Konkret braucht es Instrumente, die Risikokapitalinvestitionen besser absichern, wie KfW-Bürgschaften, nachrangige Gesellschafterdarlehen der KfW an junge Technologieunternehmen und damit verbunden die Bereitschaft, den Rohstoffeinkauf abzusichern. So können wir unsere Rohstoffabhängigkeiten nachhaltig minimieren.

„Wir warten nicht, wir starten“ sollte das neue Motto sein. Für die Energiewende und für den Wirtschaftsstandort Deutschland könnte es keinen besseren Zeitpunkt für eine klimaneutrale industrielle Revolution geben.