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Autor: kersavond

Klimafinanzierung: EIB berät STOFF2 bei der Projektfinanzierung für innovative Technologien

Die Europäische Investitionsbank (EIB), einer der weltweit größten Klimafinanzierer, hat mit STOFF2 eine Beratungsvereinbarung über die Bereitstellung von Finanzberatungsdienstleistungen im Rahmen des InvestEU Advisory Hub-Programms unterzeichnet. Im Rahmen dieser Vereinbarung wird STOFF2 bei der Vorbereitung einer möglichen Projektfinanzierung unterstützt. Der InvestEU Advisory Hub zielt darauf ab, wichtige Investitionen in ganz Europa zu fördern, um die politischen Prioritäten der EU wie den europäischen Green Deal zu unterstützen.

Sebastian Sipp, Geschäftsführer von STOFF2: „Mit unserer Zink-Zwischenschrittelektrolyse ZZE hat STOFF2 eine Technologie entwickelt, die Wasserstofferzeugung und Batteriespeicherung in einem Gerät vereint und damit bezahlbare und zuverlässige 100 % erneuerbare Energie rund um die Uhr ermöglicht. Wir freuen uns sehr, die EIB mit ihrer langjährigen Projekt- und Finanzierungsexpertise an unserer Seite zu haben. Der Austausch mit der EIB ermöglicht uns weitere Schritte in der Projektentwicklung und eine sinnvolle Projektfinanzierung“.

Standortvorteil: STOFF2 entwickelt Zukunftstechnologie am Transformationsstandort Berlin-Tegel

Seit September 2022 ist STOFF2 Teil bzw. Kooperationspartner der Urban Tech Republic (UTR) auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Berlin-Tegel. In der riesigen ehemaligen Frachtflughalle arbeiten dort derzeit rund 15 junge Unternehmen an innovativen Technologien, Produkten und Anwendungen, die ein klimaneutrales Energie- und Wirtschaftssystem ermöglichen. Wo früher im Minutentakt Flugzeuge starteten und landeten, ist nun ein Entwicklungs- und Umsetzungscluster für die Energien der Zukunft entstanden. Ein idealer Standort also für die Entwicklung und Produktion der STOFF2-Technologie. Die Mitarbeiter:innen der Unternehmen am Standort profitieren von enger Kooperation, intensivem Austausch und gemeinsamen Ideen. Berlin-Tegel ist damit ein Paradebeispiel für „cooperative economy“, von der alle Beteiligten profitieren.

Sebastian Sipp, Geschäftsführer von STOFF2, ist vom Standort begeistert: „Mit dem Umzug nach Tegel hat STOFF2 nicht nur einen entscheidenden weiteren Schritt in der Unternehmensentwicklung gemacht. Wir haben auch ein sehr inspirierendes Umfeld vorgefunden, die nicht nur optimale Arbeitsbedingungen bietet, sondern auch den wertvollen Austausch innerhalb des Netzwerks von .GUT ermöglicht. Das sind die besten Voraussetzungen, um mit STOFF2 weiter durchzustarten“.

Statement zur Energiewende von Sebastian Sipp: „Nicht warten, sondern starten“

Sebastian Sipp, Geschäftsführer von STOFF2

Der Gastbeitrag ist in leicht geänderter Fassung im energate Messenger am 06.07.2023 erschienen.

Die PV-Strategie der Bundesregierung hat große öffentliche Aufmerksamkeit erregt. Vielen wurde das PV-Potenzial in Deutschland erstmals bewusst. Gleichzeitig wird deutlich, dass es trotz eines beschleunigten Stromnetzausbaus nicht gelingen wird, die steigenden Anteile von Solar- und Windstrom vollständig in das Stromnetz zu integrieren.

Speicher- und Sektorenkopplungsanlagen sind daher notwendig. Diese Anlagen können die vom Stromnetz nicht aufgenommenen Strommengen speichern bzw. in grünen Wasserstoff umwandeln und so sektorenübergreifend nutzbar machen. Die dafür notwendigen Technologien sind entwickelt und marktreif. Es fehlen allerdings noch die Hardwarekapazitäten für einen breiten Einsatz dieser Technologien.

Die Chancen einer klimaneutralen industriellen Revolution sind immens. Wir sollten eine komplette Erneuerbaren-Wertschöpfungskette (wieder) aufbauen. Von der Zell- und Modulfertigung als Hardware für die Solarstromerzeugung bis hin zu Batterie- und Elektrolyseur-Gigafabriken. Sonst bleibt Deutschland Energieimporteur und wird zum Technologieimporteur.

Konkret braucht es Instrumente, die Risikokapitalinvestitionen besser absichern, wie KfW-Bürgschaften, nachrangige Gesellschafterdarlehen der KfW an junge Technologieunternehmen und damit verbunden die Bereitschaft, den Rohstoffeinkauf abzusichern. So können wir unsere Rohstoffabhängigkeiten nachhaltig minimieren.

„Wir warten nicht, wir starten“ sollte das neue Motto sein. Für die Energiewende und für den Wirtschaftsstandort Deutschland könnte es keinen besseren Zeitpunkt für eine klimaneutrale industrielle Revolution geben.

Wissenswertes, einfach erklärt: Wozu brauchen wir Wasserstoff?

In Zeiten, in denen verbindliche Klimaschutzziele vor uns liegen und die Zeit drängt, ist Wasserstoff von entscheidender Bedeutung. Sonne und Wind, unsere erneuerbaren Energiequellen, stehen nicht immer zur Verfügung und sind nicht steuerbar. Hier kommt Wasserstoff ins Spiel, denn er lässt sich hervorragend speichern und kann dann genutzt werden, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht.

Heute stammen rund 75 Prozent unserer Energie aus gasförmigen oder flüssigen Quellen, vor allem aus fossilen Brennstoffen. In Zukunft sollen rund 70 Prozent unserer Energie aus grünen Molekülen gewonnen werden. Beeindruckend ist in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass alle Stromspeicher in Deutschland zusammen gerade einmal 15 Minuten Energie für ganz Deutschland vorhalten können, während alle Gasspeicher zusammen Energie für vier Monate speichern können. Wasserstoff ermöglicht somit die kostengünstige und langfristige Speicherung großer Energiemengen.

Deutschland als führender Industrie- und Technologiestandort ist auf eine zuverlässige Energieversorgung angewiesen. Wasserstoff ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Transformation zur Klimaneutralität. Besonders wichtig ist, dass die Erzeugung von Wasserstoff mittels Elektrolyse einen neuen Geschäftsansatz für erneuerbare Energieanlagen schafft. Dies verhindert, dass überschüssige Energie abgeregelt und nicht vergütet wird.

Der Ausbau der erneuerbaren Energien kennt keine natürlichen Grenzen und wird immer kostengünstiger, so dass immer größere Mengen an grünem Wasserstoff zur Verfügung stehen werden. Mit dem intelligenten Zusammenspiel von grünen Elektronen und grünen Molekülen können wir die Energiewende erfolgreich umsetzen.